Die von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen erdachte Aktion „Vegetarischer Donnerstag“ könnte beendet sein, bevor sie richtig begonnen hat. Die Münsteraner nehmen die Idee leider nicht so gut an, wie gehofft, klagen die Veranstalter.
Erst vor wenigen Monaten war die Aktion, die Greenpeace bereits im vergangenen Jahr vorgeschlagen hatte, von der Stadtverwaltung Münster gestartet worden. Die Idee dahinter ist denkbar simpel: Einmal in der Woche, in diesem Fall am Donnerstag, sollten Kantinen, Mensen und Restaurants verstärkt vegetarische Gerichte anbieten, um so das Bewusstsein in der Bevölkerung für eine gesündere Ernährung zu stärken und den vegetarischen Lebensstil zu verbreiten. Bisher stößt die Aktion jedoch auch mehr Widerstand als erwartet – Steht das Projekt womöglich schon vor dem Aus?
Vegetarischer Donnerstag in Münster: Tier- und Umweltfreundlich essen
Im belgischen Gent beispielsweise wurde der vegetarische Donnerstag schon Ende 2009 eingeführt, bevor Greenpeace und der Vegetarierbund die Idee nach Deutschland holten. Nicht nur die Hinführung zu einer vegetarischen Ernährung ist das erklärte Ziel einer solchen Aktion, sondern auch das effektive Beitragen zum Klima- und Umweltschutz. Denn die Aufzucht der Tiere sowie die Verarbeitung der Fleischwaren ist keineswegs umweltgerecht. So erklärte Greenpeace Münster auf seiner Homepage, dass allein die Viehzucht sowie die Lagerung, Verpackung und der Transport des Fleisches für 18 Prozent der in Deutschland jährlich produzierten Treibhausgase verantwortlich seien.
Kritik und Widerwille: Der vegetarische Donnerstag in Münster läuft schlecht
Während die in Gent von der Organisation EVA eingeführte Aktion sich inzwischen als durchaus erfolgreich herausstellte, findet die Idee im westfälischen Münster nur wenig Anklang. Der Konsum vegetarischer Mahlzeiten sei in Gent inzwischen auf das Doppelte angestiegen, heißt es. In Münster dagegen gab es von Anfang an Widerstand gegen die Idee, der Antrag für die Durchsetzung der Aktion wurde nur mit einer knappen Mehrheit im Stadtrat bewilligt. Und nun bleiben die Kantinen auf ihren vegetarischen Gerichten sitzen, denn viele Münsteraner kehren ihnen am vegetarischen Donnerstag einfach den Rücken zu.
Trotzdem bereits 15 deutsche Städte mit einem vegetarischen Donnerstag
Möglicherweise braucht die Aktion einfach eine Weile länger, um in Münster Fuß fassen zu können. Die Hoffnung darauf, dass sich der vegetarische Donnerstag zumindest teilweise durchsetzt, bleibt jedenfalls. Mittlerweile haben auch andere Städte dieses Konzept angenommen, der jüngste Zugang in dieser Reihe ist Karlsruhe, wo der Aktionstag am 29. September eingeführt wurde. Noch immer ist die mögliche drastische Senkung des Energieverbrauchs bei der Fleischproduktion eines der wichtigsten Argumente für die Aktion.
Karlsruhe ist nun die 15. Stadt, die den vegetarischen Donnerstag eingeführt hat, und weitere planen ähnliche Konzepte. Das lässt hoffen, dass sich vielleicht auch die Münsteraner noch umstimmen lassen und der tier- und umweltfreundlichen Lebensweise wenigstens einmal in der Woche eine Chance geben.
Bildquelle: Pixabay, Hans, 461867
Werbung