Menschen mit einer chronischen entzündlich-rheumatischen Erkrankung können selbst dazu beitragen, dass es ihnen besser geht. Eine ausgewogene, durch gelegentliches Fasten unterstützte Ernährung und regelmäßige Bewegung ergänzen eine medikamentöse Therapie.
Rheumatiker kennen das: Bestimmte Lebensmittel können Krankheitsschübe auslösen. Insbesondere rotes Fleisch und Wurstwaren, aber auch Eigelb, Milch und Milchprodukte mit hohem Fettanteil sowie Alkohol befeuern Entzündungen in den Gelenken.
Für Menschen mit rheumatoider Arthritis können schmerzhafte Gelenkentzündungen die Folge sein. Bei Patienten mit axialer Spondylarthritis, besser bekannt als Morbus Bechterew, nehmen die Schmerzen im Rücken zu. Und wer Psoriasis Arthritis hat, ist doppelt belastet, weil zu der Schuppenflechte auf der Haut Entzündungen in den Gelenken kommen.
In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an chronischen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Früh erkannt, ist Rheuma heute gut behandelbar. Medikamente gehen gezielt gegen die Entzündungen und Schmerzen vor. Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist ebenfalls fester Bestandteil einer erfolgreichen Rheumatherapie.
Der Speiseplan macht den Unterschied
Viel Gemüse und Obst, wertvolle Pflanzenöle, fettarme Milch und Milchprodukte, ein bis zwei Mal pro Woche Fisch, davon mindestens eine Portion fetter Fisch, aber wenig Fleisch – so sieht laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine geeignete Rheumadiät aus.
Heilfasten unterstützt den positiven Effekt einer ausgewogenen Ernährung[5], insbesondere in Verbindung mit moderater Bewegung. Das Fasten regt die Körperzellen an, Abfallprodukte des Stoffwechsels umzuwandeln und wiederzuverwerten[6]. Fachleute nennen diesen Prozess Autophagie.
Tatsächlich reduzieren sich bei vielen Rheumatikern nach einer sieben- bis zehntägigen Fastenkur die Schmerzen. Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise im Anschluss kann die positive Wirkung laut einer Studie um bis zu ein Jahr verlängern.
Wer fastet, der rastet nicht
Ob Heilfasten nach Otto Buchinger oder Intervallfasten – es gibt viele Möglichkeiten, die Körperzellen in Schwung zu bringen. Moderate Bewegung fördert diesen Prozess. Sie regt den Kreislauf und Stoffwechsel an, ohne zu überlasten. Je nach körperlicher Verfassung eignen sich Spaziergänge, Walking, Funktionstraining oder Yoga am besten. Wichtig ist, stets auf seinen Körper zu hören. Das Ziel ist ein Gleichgewicht aus Bewegung und Entspannung.
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