Früchte richtig Dörren: So wird’s gemacht

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Dörren, das kommt von „dürr machen“ oder auch „landschaftlich backen“. Genau diese Form des Haltbarmachens ist für Rohköstler alltäglich und wird auch bei Fans gesunder Ernährung immer beliebter. So stellen Sie Trockenfrüchte selbst her.

Rosinen im Müsli, Apfelchips vorm Fernseher und getrocknete Erdbeeren statt Bonbon, all diese alltäglichen Leckerbissen wurden durch schonendes Trocknen hergestellt. Die Idee stammt schon aus alter Vorzeit, wo überschüssige Ernte auf dem Dachboden aufgehängt und so für schlechte Tage haltbar gemacht wurde. Heute haben sich die Methoden etwas geändert, die Idee dahinter bleibt die Selbe: Konservieren bei hohem Vitamingehalt.

Das richtige Gerät zum Dörren

Bevor Sie anfangen können, steht eine Entscheidung an: Herkömmlicher Dachboden, Backofen oder doch lieber ein professionelles Dörrgerät? Der große Unterschied steckt im Zeitaufwand. Auf dem Dachboden dauert das Trocknen mehrere Tage, zwischendurch muss gelüftet, die Früchte kontrolliert und gegebenenfalls gewendet werden. Erheblich kürzer kommen Sie mit Backofen oder Dörrgerät weg, die schließlich zur Nahrungszubereitung entwickelt wurden. Genaue Zeitangaben gibt es hier nicht, nur einen schwammigen Wert zwischen drei und sieben Tagen. Als Faustregel gilt: Je höher der Wassergehalt, desto länger das Dörren. Allem gemeinsam ist, dass die Vitamine im Gegensatz zum Kochen größtenteils erhalten bleiben

Professionelle Dörrgeräte ersparen Handgriffe

Für diejenigen, die das nötige Kleingeld haben, empfiehlt sich der Kauf eines Dörrgerätes. Ab etwa 100€ gibt es Geräte von Marken wie Keimling oder Dörrex, die viele Handgriffe ersparen und durch ihre Ausstattung für erfolgreiche Ergebnisse sorgen. Haben Sie sich ein Gerät angeschafft, sollten Sie es in einen Raum mit niedriger Luftfeuchtigkeit stellen, denn die den Früchten entzogene Feuchtigkeit muss schließlich entweichen können.

Tüftler sparen sich das Geld und bauen lieber gleich ihren eigenen Dörrofen.

Obst- ja, aber trocken

Generell eignet sich jede Art von Obst zum Dörren, entscheidend ist seine Beschaffenheit. Fallobst ist definitiv ungeeignet. Es kann nicht für lange Zeit konserviert werden, denn es beginnt schnell zu schimmeln. Das Obst sollte reif, aus biologischem Anbau und damit frei von Zusatzstoffen sein. Außerdem darf es nicht feucht sein, also auch vom Regen oder Tau feuchtes Obst sollte lieber frisch verzehrt und nicht getrocknet werden. Ansonsten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, von Apfel, Birne und Zwetschge, über Beeren bis hin zu Melone ist alles erlaubt. Da können sich nicht nur Veganer oder Vegetarier ausprobieren. Gerät und Obst stehen bereit, lasst das Dörren beginnen!

Dörren in drei Schritten

Im ersten Schritt bereiten Sie die Früchte zum Trocknen vor. Äpfel und Birnen werden entkernt, in gleich dicke Scheiben oder Schnitze geschnitten und kurz in Zitronen– oder Salzwasser getaucht. Das beugt bei hellhäutigem Obst einer Bräune vor. Die Teefreunde unter uns können die Kerngehäuse trocknen und mit ihnen später einen Tee zubereiten. Beim Schälen scheiden sich die Geister. In ihr stecken viele Vitamine, doch Zahnärzte raten davon ab, Trockenobst mit Schale zu verzehren, da die Mundmuskulatur und Plomben stark beansprucht werden. Beeren sollten einige Tage vorher antrocknen, müssen allerdings nicht von der Spelte befreit werden.

Im zweiten Schritt prüfen Sie, ob Ihr Backofen (Heißluft-) auf geringe Temperaturen von 40-50 Grad heizen kann. Bei hohen Temperaturen platzen Früchte, wie Kirschen, durch den hohen Wassergehalt. Zum Trocknen eignen sich Roste generell besser, da dort die Luft besser zirkulieren kann. Egal ob Blech oder Rost, beide Varianten müssen mit einer Schicht Backpapier oder Butterbrotpapier abgedeckt werden. Ausnahme sind Holzroste. In zwei bis drei Etagen kann nun das Obst getrocknet werden. Während des Trockenvorgangs müssen die Bleche mehrmals umgeschichtet und das Obst gewendet werden.

Im dritten Schritt können Sie testen, wie trocken ihre Früchte sind. Dazu nehmen Sie ein Fruchtstück heraus, lassen es abkühlen und machen den Drucktest, Das Obst sollte elastisch sein, aber nicht matschig. Danach brechen Sie das Stück in der Mitte durch und schauen, ob das Innere noch feucht ist. Zum Schluss folgt die Mundprobe.

Tipp: Es ist wichtig, dass Sie das Obst vorher abkühlen lassen, da warmes Obst sehr weich und biegsam sind, auch wenn sie fertig getrocknet sind!

Ähnlicher Vorgang

Mit einem Dörrgerät läuft der Trockenvorgang ähnlich, aber leichter ab. Auch hier werden die Früchte vorbereitet und auf Bleche gegeben. Durch die gleichmäßige Trocknung fällt allerdings das Tauschen der Bleche und das Wenden des Obstes weg. Darum nutzen Profis der Rohkost gern eines dieser Geräte. Auch von Vorteil ist, dass während des mehrtägigen Trocknens der Backofen nicht blockiert ist und der Stromverbrauch geringer ausfällt. Dies ist allerdings von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Wer auf dem Dachboden trocknet, hat diesen Verbrauch nicht, muss aber eine höhere Dauer und einen größeren Aufwand in Kauf nehmen. Es liegt an Ihnen, welche Methode Sie bevorzugen.

Trocken aufbewahren

Das Obst ist fertig getrocknet und kann genüsslich verputzt werden. Wenn die Menge an Früchten größer ist, als der Hunger, werden die übrigen Früchte als Vorrat in dichten Plastikbehältern, Schraubgläsern oder in Folien eingeschweißt aufbewahrt. Sie sollten nach einiger Zeit immer mal wieder kontrollieren, ob die Früchte nicht schimmeln. Verschimmelte oder angeschimmelte Stücke sofort wegschmeißen. Zum Kochen müssen die Früchte einen Tag vorher in Wasser eingeweicht werden. Daraus lassen sich wunderbare Gerichte und Kompott zaubern, die dazu noch gut für die Gesundheit sind. Und wer genug vom vielen Obst hat, dörrt Gemüse oder auch Pilze.

Na dann, frohes Dörren und Genießen!

Bildquelle: Pixabay/ congerdesign

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Ein Kommentar

  1. Ruben sagt:

    Hhm, irgendwie hatte ich gehofft das Dörren einfacher funktioniert. Aber trotzdem danke für die ausführliche Erklärung.Vielleicht habe ich irgendwann mal die Muße dazu 🙂

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