Mit Xucker kommt eine neue, zahnschonende Variante des Süßens in den morgendlichen Kaffeebecher. Aus Holz- und Maisresten wird ein Ersatz für Zucker. Doch ist diese Form des Süßens mit unserem Gewissen vereinbar?
Gemütlich einen Vanilla-Chai im Goodies getrunken und da steht es: Xucker-die gesunde Art zu süßen. Der neue Süßstoff mit finnischem Ursprung hat nun auch den Weg nach Deutschland geschafft. Schnell wird der uns bekannte Zucker als Kalorienbombe und Kariesgrube verteufelt und der neue Stoff gepriesen. Unklar ist, ob sich die Herstellung mit dem Gewissen vereinbaren lässt.
Aus der Not entsteht Xucker
Die Geschichte von Xucker beginnt vermutlich im kalten Finnland. Im Zweiten Weltkrieg wurde bei der Bevölkerung der Zucker knapp und so griffen sie auf Xylit zurück. Gewonnen wurde der Stoff aus Birkenholz, das reichlich vorhanden war. Nach dem Krieg stellte sich dann Erstaunliches heraus: Die Finnen hatten besonders wenig Karies. Heute ist der Süßstoff neben Finnland, besonders in China verbreitet und auch in Deutschland angekommen. Bekannt ist er in unseren Breitengraden allerdings nur wenig.
Viele Vorteile
Die positiven Folgen für die Gesundheit des Verbrauchers sind überwältigend: Pflege für die Zähne anstelle von Karies und dabei 40% weniger Kalorien. Auch in Sachen Diabetes schneidet der Stoff gut ab, er beugt einer Erkrankung vor und ist auch für Diabetiker geeignet. Beim Probieren der neuen Süße ist allerdings Zurückhaltung ratsam, denn ein übermäßiger Verzehr kann zu Beginn abführend wirken. Auch in deutschen Läden und Online-Shops ist Xucker erhältlich, doch dabei etwa zehnmal so teuer, wie Zucker. Ein Grund dafür ist, dass Zucker im Gegensatz zu seinem neuen Kollegen wirtschaftlich subventioniert wird.
Holz und Mais statt Rübe und Zuckerrohr
Hergestellt wird Xylit größtenteils aus Birken- und Buchenrinde. Doch diese Materialien allein können den Bedarf nicht decken. Aus diesem Grund wird der Zuckerersatzstoff auch aus Mais gewonnen-aus China. Ob er gentechnisch verändert ist oder Pflanzenschutzmittel enthält, kann nicht immer verfolgt werden. Das Xylit ist definitiv rein, aber der Ursprung bleibt ungewiss. So gilt es, sich auf chinesische und finnische Standards zu verlassen. Nicht nur in der Herstellung, sondern auch in den Arbeitsbedingungen des jeweiligen Landes.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wann Licht ins Dunkel der Produktion gebracht wird. Wer sich Gedanken über das Leid von Tieren und den Umweltschutz macht, sollte auch diesen Stoff mit einer gewissen Distanz betrachten. Das muss nicht zwingend heißen, ihn komplett abzulehnen.
Bildquelle: Pixabay, Pexels, 1851349
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